Musella Stiftung

Der Jahresbericht 2018

Als Vorstand der Musella-Stiftung sind wir der festen Überzeugung, dass die Probleme in unserer Welt in Sachen Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Tierwohl zu den wichtigsten Themen für unsere Zukunft und die unserer Kinder und Enkelkinder gehören. Welche Welt werden wir ihnen hinterlassen? Unsere Stiftung möchte für unsere Gesellschaft einen Beitrag für den guten Umgang mit der Natur und unseren Mitgeschöpfen, den Tieren, leisten. Dafür konnte die Musella-Stiftung im Jahr 2018 viele erfolgreiche Förderungen aus den vorherigen Jahren weiterführen und mit neuen Projekten beginnen.

Die Vortragsreihe „Mensch und Schöpfung“ hat sich gut etabliert und unsere Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie in Freiburg bewährt. Sie bietet eine gute Plattform für Information und Austausch über naturwissenschaftliche und theologische Themen und setzt sich mit gesellschaftlich relevanten Fragestellungen auseinander. Damit möchte die Stiftung auch ein Zeichen setzen, dass Ökologie und Theologie keine Gegensätze sind, sondern dass es hier eines verstärkten Austauschs bedarf. Für die Möglichkeit, diese Themen in den schönen Räumlichkeiten der Katholischen Akademie zu diskutieren, sind wir ihrem Leiter Dr. Karsten Kreutzer sehr dankbar und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.

Im Bereich des Tier- und Artenschutzes hat die Stiftung im Rahmen der Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Ornithologie Radolfzell weiter an der Erstellung des neuen Brutvogelatlas mitgewirkt. Neben der finanziellen Unterstützung konnten wir selbst bei der Auswertung der Daten aus den Jahren 2008 bis 2016 mitarbeiten. Das Material, das über so viele Jahre gesammelt wurde, ist sehr
umfangreich. Wir hoffen auf einen Abschluss dieses Projektes in den beiden nächsten Jahren.

Im Rahmen der Zusammenarbeit mit Animals’ Angels haben wir den „Angel“ Helena Bauer gefördert, damit sie ihren Master in „Animal Law and Society“ an der UAB Barcelona abschließen konnte. Wir finden es wichtig, dass interessierte Menschen diesen Studiengang absolvieren, um später in ihrem Beruf juristische Probleme im Rahmen der Tierhaltung, vor allem in der Massentierhaltung, professionell anzugehen.

Mit „Save the Dogs“ arbeiten wir seit zwei Jahren eng zusammen, um das unvorstellbare Leid der Hunde und Katzen in Rumänien durch tierärztliche Behandlung, Kastrationen und Vermittlungen ins Ausland zu lindern. So war es zunächst sehr schwierig, gute Veterinäre zu finden, die für „Save the Dogs“ arbeiten wollten und bereit waren, nach Cernavoda zu ziehen. Zwischenzeitlich ist es gelungen, mehrere
Tierärzte zu gewinnen, was sich in den steigenden Kastrationszahlen vor Ort niederschlägt.

Unser eigenes Höfe-Projekt im Schwarzwald begann mit Katzenkastrationen und wurde im vergangenen Jahr stark ausgebaut. Wir sind stolz auf die guten Kontakte Editorial zu annähernd siebzig Höfen im Schwarzwald mit über 200 Kastrationen allein im Jahr 2018. Die vielen Gespräche mit den Landwirten haben an manchen Orten zu einem veränderten Tierverständnis geführt. Sie tragen dazu bei, dass das Hofprojekt um das Thema Wildbienen und neu ab 2019 auch das der richtigen Haltung von Stallhasen erweitert wurde. Unser Dank gilt Dr. Johannes Linnemann für seinen unermüdlichen Einsatz.

Mit der Aufstellung von jetzt insgesamt zwölf Wildbienenhäusern im Schwarzwald und dem Erhalt breiter Blühstreifen wollen wir einen Beitrag für verschiedene Arten von Wildbienen und Insekten leisten. Diese Tiere sind durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung besonders gefährdet und stark im Rückzug begriffen.

Unsere Kontakte zu Biotop e. V. in Engen sind im Jahr 2018 deutlich enger und sehr freundschaftlich geworden. Wir sind dankbar, dass wir viele bei uns angelieferte Vögel, zum Teil seltene Vogelarten, nach Engen bringen konnten, wo sie eine hochprofessionelle Behandlung erhielten. Auch bei den Tieren, die bei uns verblieben, haben wir uns manch hilfreichen Rat von dort eingeholt. Unser besonderer Dank gilt
daher Frau Yvonne Bütehorn von Eschstruth und Frau Ines Wickhüller von Biotop e. V. in Engen für ihre vielfältige Unterstützung.

2018 haben wir die Association Jurassienne de Protection des Animaux (AJPA), die Sektion des Schweizer Tierschutz STS im Kanton Jura, beim Ausbau eines kleinen Tierheims unterstützt, da es dort erstaunlicherweise bisher kein Tierheim gab bzw. alle Fundtiere in andere Kantone gebracht werden mussten. Doch gerade im ländlichen Raum ist der richtige Umgang mit Tieren und deren professionelle Vermittlung ein wichtiger Beitrag in Sachen Tierschutz.

Es erfüllt uns mit Freude, wenn wir an die vielen kleinen Erfolge denken, die wir für Tier und Mensch im Namen unserer Stiftung erzielen konnten. Diese waren – wie immer – nur dank vielfältiger Hilfe der mit uns kooperierenden Tierärzte und anderer zupackender Tierfreunde möglich. Dafür an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön!

2019 haben wir weitere spannende Vorträge für unsere Reihe „Mensch und Schöpfung“ in Vorbereitung. Ebenso möchten wir unsere Tätigkeit auf Höfen im Schwarzwald mit einem Schulprojekt verbinden und so den Fokus auf unser Arbeitsfeld „Kinder- und Jugendbildung“ lenken. Im April 2019 startet das Projekt „Win- win im Weinberg – WJ“ der Hochschule für Forstwissenschaft Rottenburg, für das
die Musella-Stiftung die Anschaffung von rund zwanzig Schafen ermöglicht. In einem Praxistest für mehr Biodiversität werden sie als Ersatz für Chemie und Maschinen im Weinberg eingesetzt.

Es gibt noch viel zu tun und wie so oft können wir nur etwas erreichen, wenn möglichst viele an einem Strang in dieselbe Richtung ziehen. Daher freuen wir uns über Ihre Unterstützung und den Gedankenaustausch mit Ihnen. Bleiben Sie uns gewogen und verbunden!

Der Vorstand
Dr. Angelika Musella und Dr. Marianna Musella

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