Ein ereignisreiches Jahr 2020, geprägt durch die Corona-Pandemie mit all ihren Auswirkungen und Unsicherheiten liegt hinter uns. Wir freuen uns, dass sich die Arbeit der Stiftung trotz mancher Einschränkungen dennoch gut weiterentwickelt hat und teilweise weiter ausgebaut werden konnte. Das gilt zunächst für unsere eigenen Projekte. Dazu gehören die Projekte „Schwarzwaldhof“ und „Wildbienenhäuser“ sowie unsere Vortragsreihe „Mensch und Schöpfung“ in der Katholischen Akademie in Freiburg.
Im Rahmen des Projektes „Schwarzwaldhof“ konnten im Jahr 2020 insgesamt 234 Katzen auf über 140 Höfen kastriert werden. Mit nahezu allen beteiligten Höfen hat sich ein dauerhafter Kontakt entwickelt und unser Team kann vor Ort immer wieder mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Nachfrage nach unserer Unterstützung nimmt ständig zu. Diese Arbeit ist nur möglich dank der verlässlichen Zusammenarbeit mit verschiedenen Tierarztpraxen im gesamten Einzugsbereich unseres Projekts. Konkret arbeiten wir zurzeit mit elf Tierärzten zusammen, die sich auf die besonderen Bedürfnisse und Anforderungen unserer Stiftung bei diesen Kastrationen von Tieren eingestellt haben.
Beim Projekt „Wildbienenhäuser“, das mit dem Projekt Schwarzwaldhof eng verzahnt ist, sind im Jahr 2020 achtzehn Wildbienenhäuser aufgestellt worden.
Intensiviert wurde die Zusammenarbeit mit der Igelstation in Vörstetten. Hier konnten zahlreiche untergewichtige oder verletzte Igel versorgt und großgezogenwerden, um sie anschließend wieder in die Freiheit zu entlassen.
Seit Jahren engagieren wir uns in Rumänien für Straßenhunde. Durch unkontrollierte Vermehrung werden sie oftmals zu einem Problem in den Gemeinden und werden daher brutal gejagt und oft auf grausame Weise getötet. Wir haben die zunächst lockere Zusammenarbeit mit der „Smeura“ in Rumänien, dem größten Tierheim der Welt, ausgebaut. Es wurden dort im Berichtsjahr über 11.000 Tiere kastriert und auch einige tausend Hunde und Katzen in gute Hände vermittelt.
In unserer eigenen kleinen Vogelpflegestation „Spatzengezwitscher“ wurden im Jahr 2020 wieder einige Vögel betreut. Es handelte sich überwiegend um aus dem Nest gefallene oder verletzte Jungvögel. Insgesamt wurden über 20 Tiere betreut und aufgezogen.
Erfreulich ist auch, dass der zweite Band des Brutvogelatlas nun nach vielen Jahren Arbeit fertiggestellt werden konnte und nun erstmals in gedruckter Form vor liegt. Dieses gemeinsame Projekt mit dem Max-Planck-Institut für Ornithologie (MPIO) ist damit zum Abschluss gekommen.
Das Projekt „Streuobstwiese“ konnte in diesem Jahr schon zum zweiten Mal erfolgreich durchgeführt werden. Hier führten die gültigen Corona-Verordnungen leide auch zu Einschränkungen.
Die Kooperation mit dem ITZ in Münster wurde fortgesetzt und die finanzielle Unterstützung wurde überwiegend für den Ausbau der dortigen Infrastruktur verwendet.
In der Vortragsreihe „Mensch und Schöpfung“ wurden im Berichtsjahr fünf Vorträge in der Katholischen Akademie in Freiburg gehalten. Die beiden ersten Vorträge im Frühjahr konnten noch in Präsenzform gehalten werden, die weiteren drei Vorträge wurden auf ein Online-Format umgestellt. Dies war mit einigen Veränderungen in Vorbereitung und Ablauf verbunden, wobei vor allem die Katholische Akademie den technisch reibungslosen Ablauf ermöglichte und dabei keinen Aufwand scheute, um für eine gute digitale Präsenz zu sorgen. Für die Zuhörer stellte dieses neue Format eine Herausforderung und Umorientierung dar, die aber insgesamt gut angenommen wurde. Die Zuhörer- bzw. Zuschauerzahlen konnten deutlich gesteigert werden. Auch in nächster Zukunft werden die Vorträge nur online gehalten werden können. Einen Vorteil stellt außerdem der Umstand dar, dass alle Vorträge auch im Nachhinein auf Youtube abgerufen werden können.
Das Berichtsjahr wurde weiterhin dazu genutzt, das schon bestehende Artenschutznetzwerk in der Region weiter zu festigen und professionell auszubauen. Ziel ist es, die Versorgung aufgefundener Jungtiere oder verletzter Wildtiere und Wildvögel durch enge Verzahnung mit diversen schon bestehenden Pflegeeinrichtungen und Tierschutzvereinen im Bereich Breisgau-Hochschwarzwald nachhaltig zu verbessern. Die Erstversorgung bei Fundtieren kann damit beschleunigt, eine gegebenenfalls notwendige zwischenzeitliche stationäre Pflege besser gewährleistet werden. Der Kreis der professionellen Ansprechpartner hat sich hierdurch deutlich vergrößert. Das Netzwerk hilft Tierleben zu retten, da wir mehr professionelle Partner mit im Boot haben und die Zeit bis zur Erstversorgung bei Unfällen damit verkürzt
werden kann.
Danken möchten wir an dieser Stelle der Katholischen Akademie für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit in diesem Jahr, ebenso aber auch all unseren Unterstützern, Mitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern, die uns weiterhin so tatkräftig unterstützen.
Der Vorstand
Dr. Angelika Musella und Dr. Marianna Musella