Musella Stiftung

Taube Baazi

Ich darf mich kurz vorstellen: ich bin die Baazi, aus der Gattung verwilderte Haustauben. Ich bin leider bei meinen Eltern aus dem Nest oder Ehebett gefallen. Dies passierte in einem Park beim Klinik-gelände für Psychiatrie.

Ich kam am 4. Juli 2024 über das Musella- Institut zu meiner Pflegemama. Sie hat mich liebevoll umsorgt und am Anfang, als ich noch nicht selbstständig fressen konnte, mehrmals täglich von Hand gefüttert. Es geht mir sonst gut, aber manchmal vermisse ich meine richtige Familie, obwohl ich mich kaum noch erinnern kann. Vor den Menschen habe ich keine Angst, vor allem die kleinen Menschenkinder haben es mir angetan! Ab und zu bin ich so stürmisch und hungrig, dass ich sobald meine Mama auftaucht, ihr auf den Kopf fliege um noch schnell Futter zu erbetteln. Dass ich ein Schälchen mit leckeren Körnern bei mir stehen habe, vergesse ich dann seltsamerweise immer.

Wenn meine liebe Pflegmama die Badewanne aufstellt habe ich den größten Spaß und mache rundherum alles nass. Es ist so toll, wenn man sein Federkleid mach richtig nass und sauber machen kann. Tagsüber lebe ich draußen und schaue mir meine Welt an. Nur nachts werde ich in ein größeres Drahtgeflecht gesetzt. Das ist so groß, da können die Menschen bequem drin stehen und ich kann auch fliegen. Ich fühle mich dort total sicher und brauche keine Angst vor den lauten schwarzen Vögeln oder auch den Raubvögeln zu haben. Im August 2024 brach Nachtens ein heftiges Unwetter über uns herein, mit Blitz, Donner, Starkregen und einem heftigen Orkan.

Dabei knickten Bäume ab, andere wurden entwurzelt, leider auch in meinem Garten. Ich habe mich versteckt und mit meinen Krallen gut festgehalten. Am nächsten Tag war eine helle Aufregung im Garten, bei dem ganzen Durcheinander hat mich meine Pflegemama fast nicht mehr gefunden. Dafür war die Freude umso größer, als wir beide uns entdeckt haben und mir nichts passiert ist.

Ich hoffe, dass ich hier noch lange bleiben kann, an diesem schönen Ort, wo mich mein Schicksaal hin verschlagen hat. Es grüßt Euch die Baazi, mit einem lauten Gurri die Gur!

Thea Schweizer

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