Schmetterlinge: Was sie auszeichnet und wie sie leben

Vortrag Dr. Mareike Possienke


In einem spannenden Vortrag im Rahmen der Vortragsreihe „Mensch und Schöpfung“ entführte Dr. Mareike Possienke die Zuhörerinnen und Zuhörer in die Welt der Schmetterlinge. Unter dem Motto von Konrad Lorenz „Man liebt nur, was man kennt, und man schützt nur, was man liebt“ gab sie einen grundlegenden Einblick in das Leben der Schmetterlinge und was wir für ihren Erhalt tun können.

Faszination Schmetterling

Schmetterlinge sind eine beeindruckende Gruppe von Insekten, die in verschiedenen Lebensräumen wie offenen Wiesen, Wäldern, Mooren und Siedlungen vorkommen. Es gibt auch Arten, die auf Moore, Gebirge oder urbane Räume wie Gärten spezialisiert sind. Magerwiesen bieten oft seltenen Arten einen Lebensraum. Auf Waldlichtungen, sonnigen Waldrändern und Wegen finden sich typische Waldbewohner wie der Kaisermantel und vor allem Nachtfalter. Städtische Lebensräume sind Parks, Gärten und Balkone, Kleingärten, Sportplätze, Friedhöfe, Straßenränder. Sie sind jedoch nur für wenige Arten geeignet, z. B. für das Taubenschwänzchen. Weltweit gibt es über 150.000 Schmetterlingsarten, davon etwa 3.700 in Deutschland. Sie spielen eine wichtige Rolle in unserem Ökosystem und sind ein wichtiger Bestandteil der biologischen Vielfalt.

Der Lebenszyklus

Die Entwicklung der Tiere erfolgt über Ei, Raupe, Puppe und Schmetterling. Die Raupe frisst, wächst und verpuppt sich. Ist das Fressstadium abgeschlossen, verpuppt sich die Raupe und überdauert 10 Monate. Nach dem Schlüpfen müssen die Flügel des neuen Schmetterlings noch aufgepumpt werden, mit einer Dauer von ca. 1-2 Stunden. Dann sind die Flügel ausgehärtet und der Falter ist abflugbereit.

Schmetterlinge sind gefährdet – wie können wir ihnen helfen?

Viele Schmetterlingsarten sind gefährdet, da ihre Lebensräume durch menschliche Aktivitäten wie Landwirtschaft, Urbanisierung und Klimawandel bedroht sind. Insbesondere durch Pestizide und Lichtverschmutzung. Auch natürliche Feinde wie Vögel, Wespen, Spinnen oder invasive Pflanzenarten stellen eine Gefahr dar. Schmetterlinge haben viele Möglichkeiten, sich vor Fressfeinden zu schützen: Sie tarnen sich als Rinde, Zweige, Blätter, Steine oder Vogelkot. Sie können Fressfeinde durch Stacheln und Brennhaare auf Raupen, mit Gift, durch das Aussehen eines gefährlichen Tieres (Mimikry) oder durch Augenflecken abschrecken.

Es ist wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um die Schmetterlingspopulationen zu schützen und ihre Lebensräume zu erhalten. Wichtige Schutzmaßnahmen sind: selten mähen und wenn, dann möglichst hoch; Licht im Freien nur dann einschalten, wenn es unbedingt nötig ist; heimische Pflanzen gegenüber Exoten bevorzugen; unbedingt torffreie Erde und keine Pestizide verwenden; Laub im Herbst liegen lassen; weniger Fleisch essen wegen der Futtermittel und selbstverständlich kann sich jede und jeder in Naturschutzverbänden engagieren.

Possienkes Vortrag war nicht nur sehr informativ, sondern war auch ein visuelles Erlebnis durch die wunderschönen Naturfotographien, die sie über viele Jahre gemacht hat. Zu sehen sind diese unter www.naturalium.de oder in Possienkes Buch Schmetterlingswissen: Biologie, Lebensräume, Beobachtung.

Dr. Stephan Seiler

Aufzeichnung des Vortrages in der Katholischen Akademie

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner