Der Klimawandel, neue Schädlinge und veränderte Landnutzung führen in vielen Regionen zu einer erhöhten Baumsterblichkeit. Dies hat weitreichende Folgen für unsere Ökosysteme: Neben dem Verlust wichtiger Funktionen wie Wasserfilterung oder Temperaturregulierung führt die überdurchschnittliche Sterblichkeit von Bäumen auch zur verstärkten Freisetzung von CO₂ – was den Klimawandel weiter antreibt. Doch obwohl viele Menschen das Baumsterben in ihrem Alltag wahrnehmen, fehlen bislang präzise Daten darüber, wo und in welchem Ausmaß Wälder betroffen sind.
Satelliten und Künstliche Intelligenz (KI) bieten vielversprechende Möglichkeiten, tote Bäume weltweit zu erfassen. Doch damit eine KI Baumsterben zuverlässig erkennt, muss sie zunächst trainiert werden. Hier setzt die Arbeitsgruppe für Sensorgestützte Geoinformatik der Universität Freiburg auf einen innovativen Ansatz: Drohnen. Immer mehr Menschen nutzen Drohnen, um Wälder zu fotografieren. Diese hochdetaillierten Luftaufnahmen zeigen tote Bäume mit hoher Präzision. Der Vortrag wird u.a. zeigen, wie diese lokalen Daten zum Training von Algorithmen genutzt werden, die zur Analyse von Satellitenbildern eingesetzt werden können, außerdem die erste deutschlandweite Karte toter Bäume vorstellen, die bereits auf dieser Grundlage erstellt wurde, und schließlich einen Ausblick geben, wie Bürger*innen weltweit aktiv selbst zu dieser Forschung beitragen können.